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Rheder Objekte, Fotos und Texte aus dem Alltag mit Corona gesucht!

Ute Richters • 17. April 2020
Das Medizin- und Apothekenmuseum sammelt für eine Ausstellung in den nächsten Jahren.

Seit einigen Wochen ist unser Leben komplett auf den Kopf gestellt durch die Corona-Pandemie. Das soziale Leben ist sehr eingeschränkt, Kitas und Schulen sind geschlossen, Pflegeheime unter Quarantäne. Fußballturniere und Konzerte sind abgesagt. Gleichzeitig nähen Rheder/innen Mundschutze, viele fangen trotz sommerlicher Temperaturen an zu stricken, die Dachböden werden entrümpelt und noch nie waren die Gärten in Rhede so ordentlich wie Ostern 2020.

Das Medizin- und Apothekenmuseum Rhede möchten für die Zukunft dokumentieren und festhalten, was die Krise für uns bedeutet. Daher bitten wir die Rheder/innen um Unterstützung: Welche Dinge haben für Sie in Ihrem neuen Alltag eine besondere Bedeutung? Was symbolisiert für Sie die jetzige Ausnahmesituation? Was hat es vor Corona für Sie bzw. Ihren Haushalt nicht gegeben? Die Dinge sollten aus Rhede stammen oder einen Bezug zum jetzigen Leben in Rhede haben. Es können auch Fotos sein, die den Aspekt dokumentieren (z.B. Schlange stehen auf der Straße).
Schicken Sie uns per Mail ein Foto von diesem Gegenstand mit einem kurzen Text, warum dieser für Sie wichtig ist. Wir werden die Fotos und Geschichten sammeln und zusammen mit ausgewählten Objekten in einer Ausstellung präsentieren.
Unsere E-Mail lautet: richters@museum-rhede.de. Bitte ergänzen Sie folgenden Satz in Ihrer Mail:
Ich, ______________________________, bin damit einverstanden, dass mein Foto, mein Text und ggf. mein Objekt in einer Ausstellung präsentiert werden darf.
Bei Fragen, rufen Sie gerne im Museum an: 02872 7923 (ggf. AB).


PS: Vielleicht haben Sie die Zeit genutzt, um Schränke, den Dachboden oder Keller noch einmal genauer in Augenschein zu nehmen. Falls Sie dabei für die Heimatgeschichte Interessantes gefunden haben, das Sie nicht mehr benötigen oder alte Fotos, Totenzettel etc., die reproduziert werden können, wenden Sie sich bitte an den Heimat- und Museumsverein (Tel. 6733 oder 2575).

von Tasniem Alhmaide 26 März, 2021
Früher wurden die meisten Kinder gepuckt. Was ist Pucken? Früher wurde gepuckt, damit die Beine des Kindes gerade blieben und auch zur Beruhigung des Babys. Heute benutzt man es fast nur noch zur Beruhigung des Kindes, z.B. damit das Kind ruhig schlafen kann. Die Beine bleiben meistens frei oder sind nur locker eingepackt. Diese schöne Stuck Stoff benutzte man damit das Baby sich nicht auswickelt. Es wurde auch als Schmuck benutzt. Deshalb wurde es schön bestickt. Pucken wird in vielen Länder bis heute gemacht. Meine Mutter kommt aus Syria und sie hat das bei 3 Kindern gemacht; ich wurde auch gepuckt. Tasniem, 9. Klasse, Praktikantin im Museum
von Tasniem Alhmaide 25 März, 2021
Sonntag ist Palmsonntag, trotz der Coronapandemie kriegen die Kinder einen Palmstock. In Rhede ist immer ein Vogel drauf. Hier ist das Rezept dazu; es ist ganz einfach zu backen. Viel Spaß dabei und lasst es euch schmecken. Zutaten: 500 g Weizenmehl 1 Würfel Hefe 60 – 80 g Zucker 1/4 l lauwarme Milch 2 Eigelb 1 Pr. Salza 80 g flüssige Margarine Eigelb zum Bestreichen Rosinen für die Augen Zubereitung: Mehl in eine Schüssel sieben, in die Mitte eine Mulde drücken, die Hefe hineinbröckeln. 1Tl. Zucker in der Milch auflösen. Etwas Milch zu der Hefe geben und miteinander verrühren. Die restlichen Zutaten an den Rand geben und mit der Hand zu einem geschmeidigen Teig kneten. Mit einem Handtuch zugedeckt an einem warmen Ort 30 Min. gehen lassen. Den Teig durchkneten und knapp 1 cm dick ausrollen. Palmvögel nach einer Papierschablone oder frei ausschneiden. Backofen auf 200 Grad vorheizen. Palmvögel auf ein Blech legen und nochmal 20 Minuten gehen lassen. Etwas Eigelb mit Milch verrühren und die Palmvögel damit bestreichen. Auf mittlerer Schiene ca. 15-20 Min. backen (Teig ergibt ca. 12-14 kleine Vögel). Rezept von J. Demming aus dem Heft Oster- und Pfingstbrauchtum in Rhede.
von Ute Richters 12 Feb., 2021
Er blickt den Betrachter ernst an. Freundliche Augen, Brille – um die 30 Jahre alt. Die Kleidung verrät seinen Beruf: Priester. Das Schwarzweißfoto zeigt Kaplan Alfons Versen. Geboren wurde er am 24.2.1913 in Istrup bei Brakel (Bistum Paderborn). Mit zwölf Jahren besuchte er das Missionshaus St. Xaver in Bad Driburg. Später wechselte er zur Missionsschule St. Michael in Steyl und machte dort sein Abitur. 1933 schloss er sich den Steyler Missionaren an, legte 1935 sein erstes Gelübde ab und studierte erfolgreich Theologie und Philosophie. Am 10. September 1939 wurde er zum Priester geweiht und wollte in die Mission nach China. Nach China? Was war das für ein Ausbildung? Der Orden der Steyler Missionare, eigentlich die „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“, wurden von Arnold Janssen 1875 als Ausbildungsort für Missionare gegründet. Steyl liegt ganz dicht an der deutsch-niederländischen Grenze und ist heute ein Stadtteil von Venlo. In Deutschland tobte der „Kulturkampf“. Daher gründeten sich in dieser Zeit etliche deutsche Ordensgemeinschaften in den Niederlanden. Das Ordenshaus der Steyler Missionare war von Anfang an als internationale Gemeinschaft ausgerichtet und als Gemeinschaft von Brüdern und Priestern. Die Offenheit für Menschen anderer Kulturen und Nationalitäten wurde zu einem grundlegenden Charakterzug der von Arnold Janssen gegründeten Gemeinschaften. Schon ganz zu Beginn gaben die Steyler Missionare Zeitschriften heraus. Diese hatten eine sehr hohe Verbreitung innerhalb der deutschen katholischen Bevölkerung. Über die Zeitschriften ließ sich Geld akquirieren und junge Männer für die Mission gewinnen. Doch warum kam Alfons Versen statt nach China nach Rhede? Die Antwort ist der Beginn des 2. Weltkriegs. Der junge Priester konnte nicht nach China einreisen. Vermutlich eine Katastrophe für den jungen Priester, der seit seinem 12. Lebensjahr dazu erzogen worden war, in die Mission zu gehen. Und so kam dieser weltoffen erzogene Pater Versen als Kaplan nach Rhede. Er gewann schnell das Zutrauen vieler Jugendlicher und hielt Gesprächsrunden mit Erwachsenen. Die sehr beliebten Religionsstunden mit Kaplan Versen standen in Konkurrenz zur Rheder Hitlerjugend. „Er scheute sich nicht, die Fragwürdigkeit und Verderbtheit des Nationalsozialismus öffentlich anzuprangern“ (Johannes Fleckner und Helmut Moll). 1942 erhielt er vom Rheder Pfarrer Joseph Kreuzer die Erlaubnis, seine Familie in Istrup zu besuchen. Dort feierte er das sonntägliche Hochamt. In seiner Predigt sagte er etwa: „dass in seiner Heimat auch einige seien, die sich selbst erlösen wollten.“ (Anmerkung: Die Katholiken glauben an die Erlösung durch Gott). Er erhielt daraufhin Heimatverbot und musste Istrup innerhalb eines Tages verlassen. Kurz drauf wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Über verschiedene Stationen kam er in die Nähe von Pleskau in eine Strafkompanie. Nach eigenen Angaben in Briefen musste er dort Arbeiten verrichten, „die sonst keinem Soldaten zugemutet wurden.“ Wahrscheinlich war das ein Racheakt wegen der öffentlich geäußerten Kritik am Nationalsozialismus und vielleicht auch ein bisschen Neid, denn in einem Brief vom 9. Januar 1944 aus Russland schreibt Versen: „Ich erhalte jetzt immer noch Weihnachtsbriefe, die schon Mitte November geschrieben worden waren. Es sind schon über 200 Weihnachtsbriefe, die ich bekommen habe. Auch habe ich an den vielen Päckchen gesehen, dass ich in Rhede und seinen Bauernschaften sehr viele Freunde und Gönner habe. Ich erhielt rund 35 Pakete. Die Kameraden waren sehr erstaunt und freuten sich, weil alle immer reichlich Nüsse dabei hatten. Sie können es gar nicht recht begreifen, dass die Katholiken ihre Priester so lieb haben.“ Wenige Tage zuvor hatte Pater Versen eine Klage eingereicht, weil er von zwei Offizieren geschlagen wurde, nachdem er einem sterbenden Soldaten auf dessen Wunsch das Sakrament der Krankensalbung gespendet hatte. Am 17.01.44 sollte die Verhandlung sein. Auf dem Weg dorthin wurde der 31jährige Versen und zwei weitere Soldaten wohl überfallen und ermordet. Er gilt seither als vermisst. Heute ist in Rhede-Krechting eine Straße nach ihm benannt.  Die Hintergründe hat Franz Westhues anhand von Briefen und Postkarten erforscht, die Kaplan Versen an Alfons Tewinkel aus Rhedebrügge und weitere Personen schickte. Westhues sprach 2019-2021 mehrmals mit Renate Poeppe, der Nichte von Pater Versen aus Istrup. Sie war 1944 sechs Jahre alt und hat an ihren Onkel kaum persönliche Erinnerungen. Was sie weiß, hat sie von ihren Eltern und Großeltern. Der Heimat- und Museumsverein besitzt mehrere Ordner mit Abschriften von Briefen und Fotos sowie weiteren Dingen des Kaplans. BBV 16.01.1982: Der Steyler Missionar Alfons Versen ist unter den unschuldigen Opfern BBV 12.03.1998: Neue Straße erinnert an Peter Versen Joh. Fleckner SVD (Steyler Missionar): Pater Alfons Versen (Ausbildung, China, Predigt in Istrup, Wehrmacht, Vermisst) Johannes Fleckner, Helmut Moll: Pater Alfons Versen Kopie Brief Kaplan Alfons Versen vom 09.01.1944 an Alfons Tewinkel, Rhedebrügge (Klage und Weihnachtspost) Steyler Missionare – Wikipedia , 03.03.2021, 16:25 Uhr
Das Rheder Freibad
von Ute Richters 02 Feb., 2021
Vor kurzem bekam der Heimat- und Museumsverein diese Postkarte. Sie zeigt das Rheder Schwimmbad. Vermutlich Ende der 60er Jahre. Älter kann sie nicht sein, denn das Freibad wurde erst 1967 eröffnet. Man war so stolz auf das moderne Bad, dass man es als Postkarte verschickte. In einem Artikel zum 50-jährigen Bestehen des Freibades kann im Bocholt-Borkener-Volksblatt lesen, dass das Freibad anfänglich noch keine Heizung hatte. Man merkte aber schnell, dass das Wasser zu kalt war und baute 1969 eine Beckenwasserheizung ein. Hat man vorher gar nicht geschwommen? Doch! Es gab sogar in den 30er Jahre zwei Badestellen unter Aufsicht eines Bademeisters in Rhede. Zum einen die Flussbadestelle in Krechting, in der bis 1956 gebadet werden konnte und die ehemalige Ziegeleigrube Rappers Kölke. Sie hatte sogar einen Sprungturm! Als das moderne Freibad eröffnet, schloss Rappers Kölke. Dieses Freibad sei vorwiegend für die „schulische Versorgung“ erbaut worden, liest man im BBV. Die Schüler sollten schwimmen lernen und Sport treiben. Heute wird das Schwimmbad genauso häufig von Erwachsenen genutzt. Vor allem ältere Menschen gehen gerne morgens schwimmen. Im Medizin- und Apothekenmuseum findet man noch den ein oder anderen Hinweis. Öffentliches Baden diente früher auch der Reinhaltung des Körpers. Es gab Badestuben, in denen man in die Badewanne gehen konnte. Duschen sind eine spätere Erfindung. Die Erfindung der „Volksbadewanne“ aus Zink 1887 brachte das Baden nach und nach in jeden Haushalt. 1811 war das noch ganz anders und der Bocholter Bürgermeister Diepenbrock sah sich zu einem Aushang genötigt: „Das für das moralische Gefühl eines jeden gesitteten Menschen so beleidigende öffentliche Baden“ sei verboten. Es habe stark zugenommen, widerspreche den sittlichen Gewohnheiten und sei eine Schande. Es sei die Aufgabe der Polizei, für Ordnung zu sorgen. Was war das Problem? Offenbar badeten Erwachsene „im Angesichte der Jugend“ nackt in den Flüssen und Seen der Region! Wer zum ersten Mal erwischt wurde, bekam eine dreitägige Arrest-Strafe bei Wasser und Brot. Beim zweiten Vergehen wurde eine wesentlich drastischere Strafe angedroht. Im Museum findet man sowohl die Volksbadewanne als auch Fotos von Rappers Kölke und dem Rheder Bach. Und den interessanten Aushang des Bürgermeisters! Quellen: Zierlöffel mit Sprungturm/Rappers Kölke: Ausstellungsstück im Medizin- und Apothekenmuseum Rhede Fotos Rappers Kölke und Badestelle Krechting: Ausstellung Medizin- und Apothekenmuseum Rhede Anschlag, veröffentlicht am 25.5.1811 durch den kommissarisch eingesetzten Bocholter Bürgermeister Diepenbrock (Stadtarchiv Rhede): Kopie als Aushang im Medizin- und Apothekenmuseum Rhede Volksbadewanne im Medizin- und Apothekenmuseum Rhede Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Volksbadewanne, abgerufen 08.03.21, 15:23 Uhr https://www.stadtwerke-rhede.de/fileadmin/stadtwerke-rhede/user_upload/Service/Kundenservice/2017_02_Rhede__KDZ.pdf, S. 4 BBV: 25. April 2017, Artikel Sabine Hecker: Rheder Freibad wird 50 Jahre alt
von Ute Richters 16 Dez., 2020
In der vergangenen Woche drehte die Sagamedia GmbH im Auftrag des Senders ARTE im Medizin- und Apothekenmuseum Rhede sogenannte „Symbolbilder“. Das sind kleine Szenen, die das Gesprochene eines Films unterstreichen. Die Sagamedia GmbH dreht gerade einen Dokumentarfilm über Helmut Machemer aus Stadtlohn. Er war Augenarzt und zog 1941 in den Krieg um seine „halbjüdische“ Frau und seine kleinen Kinder zu retten. Hintergrund war eine Ausnahme bei den Rassengesetzen: Ein arischer Mann konnte beantragen, dass seine Ehefrau und seine Kinder als „deutschblütig“ anerkannt wurden, wenn er für einen hohen Verdienst fürs Vaterland ausgezeichnet wurde. Deshalb zog der Familienvater in den Krieg und wurde kurz vor seinem Tod mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Dadurch gelang es ihm, seine Familie zu retten. Er schrieb zahlreiche Feldpostbriefe. Seine drei Söhne erfuhren erst in den 70er Jahren nach dem Tod der Mutter von ihrem Schicksal. Prof. Dr. Hans Machemer, einer der Söhne, schrieb ein Buch mit dem Titel: „Wofür es lohnte, das Leben zu wagen“. Das Filmteam drehte kurze Filmaufnahmen im Museum, beispielsweise vom Weggehen eines jüdischen Professors aus der Uni, vom Arbeiten mit einem Mikroskop oder vom Lesen von Feldpostbriefen. Das Medizin- und Apothekenmuseum befindet sich in einem Gebäude von 1923 und hat auch viele Exponate aus dieser Zeit. Daher wurde es vom Filmteam aus Köln ausgewählt. Eva Weiß vom Heimat- und Museumsverein Rhede spielte als Statistin mit. Sie ist mit der weißen Bluse zu sehen. Der Film wird wahrscheinlich Anfang 2021 gezeigt.
von Ute Richters 30 Nov., 2020
Das Medizin- und Apothekenmuseum Rhede hat in der letzten Woche ein Geschenk der Familie Tinnefeld erhalten: zwei Porträts in Öl. Sie zeigen Margaretha und Theodor Harde. Dr. Franz- Josef Tinnefeld, ein Urenkel der beiden, übergab die Bilder in dieser Woche. Er ist gerade dabei, die Familiengeschichte aufzuarbeiten. Doch was haben die beiden mit dem Medizin- und Apothekenmuseum zu tun? Das Museum befindet sich im ehemaligen Wohnhaus der Familie Harde. Die Firma Harde, später Harde und Roessing, war eine bedeutende Textilfirma in Rhede, die sich mit der Veredlung von Geweben befasste. Begonnen hatte die Geschichte der Textilfirma in einem Vorgängerbau des heutigen Museums. Dort befand sich hinter dem Wohnhaus eine Blaufärberei als Handwerksbetrieb, und zwar seit 1805. Die auf den Porträts dargestellten Personen Margaretha und Theodor Harde waren die letzten aus der Generation vor der Industrialisierung. Theodor war von Beruf noch Blaufärber, sein Sohn bereits schon Fabrikant. Theodor Harde wurde 1839 geboren und starb 1898, seine Frau Margaretha war eine geborene Tepasse. Der Heimat- und Museumsverein als Träger des Museums freut sich sehr über das Geschenk und wird die beiden Bilder im Eingangsbereich aufhängen. Dort hängen bereits die Porträts der nachfolgenden Generation, Gertrud und Bernhard Harde, die das heutige Gebäude errichtet haben. Früher befanden alle vier Bilder im Esszimmer des Wohnhauses.
von Ute Richters 05 Okt., 2020
Viele Gäste schwärmen von dem schönen Gebäude, in dem sich das Medizin- und Apothekenmuseum Rhede befindet. Ursprünglich war das 1923 erbaute Haus ein Privathaus und das sieht man den Räumlichkeiten bis heute an. Ab Freitag, 9. Oktober können es sich Besucherinnen und Besucher für 3 Wochen im Museum bequem machen und in Ruhe in 19 Büchern schmökern. Dazu gibt es an verschiedenen Stellen im Museum Sitzecken. Das Museum hat Textstellen aus Romanen und Sachbüchern sowie Gedichte ausgesucht, in denen es um medizinische Inhalte geht. Diese haben mit der den Leser umgebenen Ausstellung zu tun. Es geht hier vor allem um Lesevergnügen und ganz nebenbei erfährt man etwas zur Medizingeschichte.
von Ute Richters 04 Mai, 2020
Zurzeit lässt die Stadt Rhede die markanten Sprossenfenster des Museums ausbessern. Die Renovierung der Fenster aus Eiche ist aufwändig, denn das Haus steht unter Denkmalschutz. Das Gebäude wurde 1923 im neobarocken Stil durch den Textilfabrikanten Bernhard Harde und seiner Ehefrau Gertrud erbaut. 1988 kaufte es die Stadt Rhede; 1993 eröffnete hier das Medizin- und Apothekenmuseum. Die Renovierungen dauern noch ein paar Tage. Voraussichtlich öffnet das Museum am 17. Mai 2020 , dem Internationalen Museumstag, wieder für Einzelbesucher .
von Ute Richters 17 Apr., 2020
Das Medizin- und Apothekenmuseum sammelt für eine Ausstellung in den nächsten Jahren. Seit einigen Wochen ist unser Leben komplett auf den Kopf gestellt durch die Corona-Pandemie. Das soziale Leben ist sehr eingeschränkt, Kitas und Schulen sind geschlossen, Pflegeheime unter Quarantäne. Fußballturniere und Konzerte sind abgesagt. Gleichzeitig nähen Rheder/innen Mundschutze, viele fangen trotz sommerlicher Temperaturen an zu stricken, die Dachböden werden entrümpelt und noch nie waren die Gärten in Rhede so ordentlich wie Ostern 2020. Das Medizin- und Apothekenmuseum Rhede möchten für die Zukunft dokumentieren und festhalten, was die Krise für uns bedeutet. Daher bitten wir die Rheder/innen um Unterstützung: Welche Dinge haben für Sie in Ihrem neuen Alltag eine besondere Bedeutung? Was symbolisiert für Sie die jetzige Ausnahmesituation? Was hat es vor Corona für Sie bzw. Ihren Haushalt nicht gegeben? Die Dinge sollten aus Rhede stammen oder einen Bezug zum jetzigen Leben in Rhede haben. Es können auch Fotos sein, die den Aspekt dokumentieren (z.B. Schlange stehen auf der Straße). Schicken Sie uns per Mail ein Foto von diesem Gegenstand mit einem kurzen Text, warum dieser für Sie wichtig ist. Wir werden die Fotos und Geschichten sammeln und zusammen mit ausgewählten Objekten in einer Ausstellung präsentieren. Unsere E-Mail lautet: richters@museum-rhede.de. Bitte ergänzen Sie folgenden Satz in Ihrer Mail: Ich, ______________________________, bin damit einverstanden, dass mein Foto, mein Text und ggf. mein Objekt in einer Ausstellung präsentiert werden darf. Bei Fragen, rufen Sie gerne im Museum an: 02872 7923 (ggf. AB). PS: Vielleicht haben Sie die Zeit genutzt, um Schränke, den Dachboden oder Keller noch einmal genauer in Augenschein zu nehmen. Falls Sie dabei für die Heimatgeschichte Interessantes gefunden haben, das Sie nicht mehr benötigen oder alte Fotos, Totenzettel etc., die reproduziert werden können, wenden Sie sich bitte an den Heimat- und Museumsverein (Tel. 6733 oder 2575).
von Barbara Bußkamp 14 Apr., 2020
Wir als Heimat- und Museumsverein Rhede kümmern uns, neben vielen anderen Dingen, auch um die Ahnenforschung. Ist es nicht spannend herauszufinden wo die eigenen Wurzeln zu finden sind? Eine Datenquelle der Ahnenforschung sind die Totenzettel. Was sind eigentlich Totenzettel? Auf Diesen werden Daten der Verstorbenen festgehalten und bei der Beerdigung den Hinterbliebenen zur Erinnerung geschenkt. Die Gestaltung der Totenzettel hat eine große Wandlung mitgemacht. Hier im Münsterland gibt es sie schon seit dem 19. Jahrhundert. Man liest heute, meist kurz und knapp, wo und wann jemand geboren und verstorben ist. Früher wurde unter anderem über das ganze Leben des Verstorbenen berichtet. Es gibt auch Abbildungen und Gebete. Damit nun diese Informationen gesammelt und Ahnenforschern zur Verfügung gestellt werden können, sammelt der Heimat- und Museumsverein Rhede diese Totenzettel und gibt die Informationen in eine Datenbank ein. Diese steht Ahnenforschern für Recherche zur Verfügung. Haben Sie solche Totenzettel zu Hause? Dann freuen wir uns, wenn Sie sich bei uns melden. Wir können diese Totenzettel einscannen und Sie bekommen Ihre Unterlagen wieder. Oder Sie möchten diese dem Verein schenken? Dann werden wir die Totenzettel archivieren! Sie können sich im Medizin- und Apothekenmuseum melden unter der Telefonnummer Rhede: 0 28 72 / 79 23. Oder sie melden sich direkt bei unserem Ansprechpartner Franz Westhues in Rhede, Telefon: 0 28 72 / 14 11.
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