Nein , natürlich zeigt das Bild nicht "Das tapfere Schneiderlein" (7 auf einen Streich), sondern "Schnewittchen und die 7 Zwerge"! Am Mittwoch, 23. Januar 2018 hält Dr. Dieter Allkämper einen Vortrag im Rahmen der Ausstellung "Märchenzauber in Wort und Bild. Es wird bestimmt ein spannender Vortrag.! Er beschränkt sich auf wenige der bekanntesten Beispiele von mehr als 200 Volksmärchen, die von den Brüdern Grimm gesammelt und in dem Werk „Kinder- und Hausmärchen“ publiziert wurden.
Die Volksmärchen besitzen spezifische
Merkmale. Das vielleicht wichtigste
Element ist, dass die Märchenwelt ein in sich geschlossener Kosmos
ist, in dem die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits aufgehoben
ist. Sprechende Tiere, Pflanzen oder Gestirne werden im Märchen als
real und selbstverständlich empfunden, ebenso die Verwandlung in ein
anderes Wesen.
Hilfe von höheren Mächten wie Zauberen, Feen und anderen metaphysischen Gestalten erreichen können. Der Weg zum Ziel ist aber, wie jeder Märchenleser weiß, zunächst mit Hindernissen versehen, die den Helden letztlich nicht aufhalten können, da seine Lebensbestimmung unumstößlich von höheren Mächten festgelegt ist.
Das bekannte plattdeutsche Märchen „Vom Fischer un syner Fru“ zeigt weitere Aspekte des Märchens. Im Gegensatz zu ihrem Mann versucht die Fischersfrau die unterste soziale Stufe zu verlassen und die oberste Stufe zu erreichen. Mit dem vermessenen Wunsch nach Göttlichkeit überschreitet sie eine Grenze, die mit einem steilen sozialen Absturz bestraft wird. Dieses Märchen enthält aber neben dem sozialen Thema ein in fast allen Märchen vorkommende Komponente, nämlich die der Zahlensymbolik. In sieben Stufen erfüllt sich das Versprechen des Fisches, auch wenn es in der Endstufe ironisiert wird. Im „Tapferen Schneiderlein“ heißt es: sieben auf einen Streich; ferner „Der Wolf und die sieben jungen Geißlein“ oder „Die sieben Raben“. Wie sind diese und andere Zahlen wie zwei, drei, 12 zu erklären?
Damit ist die oft rätselhafte Aussage des Märchens längst nicht erschöpft. In manchen Märchen spielen die Metalle, vor allem natürlich Gold und Silber eine wichtige Rolle entweder als materielles Gut in Form von Münzen oder Goldklumpen oder als Symbol auf den Gewändern von Prinz und Prinzessin.
Ich empfehle Ihnen, es sich auf dem Sofa gemütlich zu machen und über die langen Feiertage einfach mal ein Märchenbuch in die Hand zu nehmen. Wer kennt sie noch wirklich? "Schneewittchen und die 7 Zwerge", "Das tapfere Schneiderlein" oder "Hans im Glück"?
Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten...
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siehe unter Medizin- und Apothekenmuseum